Ahnen- und Familienforschung Vog(e)lgsang
als 1764 einfach das "e" verschwand

Laub - Hausnummer 3 und 4 

Hausname Nr. 3: beim oberen Bäcken, 1854: Decker, 1760 und 1801: ufm Rackenhäusl.

Hausname Nr. 4: Alten Maurerin, 1852 oberer Metzger, früher Budelfranz

In der Hauptgüterconscription vom Jahre 1752 sind Nr. 3 und 4 eine Sölde.

Dort steht: Martin Lenz und Helene Englhardtin besitzen miteinander 1 Sölde, 1/16 Hoffuß, 26 xr 1 hl. Fourage, zum Castenamt Wemding gehörig, mit Erbrecht.

Besitz an eigenen Gütern: 14 Peet Acker, 14 Peet Krautgarten, ¾ Tgw. zweimädige Wiesen, 1 Tgw. einmädige Wiesen, Steuer daraus: 55 xr. 1 hl.

Im Hofanlagebuch von 1760 heißt es: Dionysi und Helene Englhardtin (jetzt Anton und Joseph Seefridt, Maurer) ufm Rackahäusl besitzen eine Sölde, die zum Castenamt Wemding gehört und Erbrecht besitzt, Hoffuß 1/16, fourage 26 ¼ xr., Herdsättgeld 50 xr., zwei Herde, Jagdscharwerk 3 ¾ xr.

In der Ergänzung heißt es: Dionisy Seefridt hat 3 Beet Acker und 4 Beet Krautgarten, Helene Engelhardt besitzt 8 Beet Acker, 4 Beet Krautgarten, ¾ Tgw. zweimädige Wiesn.

Besitzer:

Lt. Brief vom 30.09.1713 verkaufen Caspar Schneidt, Söldner zu Laub, und seine Ehefrau Eva dem Anderesn Reicharzer, auch Söldner, und dessen Frau Anna Barbara eine leere Söldenbehausung im oberen Dorf zwischen Leonhardt Fackhler (Nr. 2) und Matheus Seefridt, welche sie vor 20 Jahren von Hans Fetzer um 306 fl. gekauft haben.

Demnach war also Hans Fetzer der 1. Besitzer dieser leeren Sölde, der bekannt ist. Als 2. folgt dann Caspar Schneidt.

Dieser Caspar Schneidt übergab seiner Tochter Maria Schneidt durch Teilung diese halbe Sölde, welche sie lt. Brief vom 20.08.1739 an ihren lb. Schwager Martin Lenzen, Taglöhner zu Laub, um 405 fl. verkauft. Die Sölde liegt wie es im Brief heißt zwischen Philipp Fackhler Haus Nr. 2 und Jakob Fachler Haus Nr. 5. Die andere Hälfte der Sölde hat Lorenz Reicharzer. Maria Schneidt war ledig. Sie ist also 3. Besitzer.

Martin Lenz erscheint 1752 in der Hauptgüterconscription und im Schwarwerkbuch 1742. Dagegen nicht mehr im Hofanlagebuch 1760. Wann und wo er geheiratet hat, ist mir nicht bekannt.

Von Martin Lenz übernahm jedenfalls die Halbsölde Dionys Seefridt. Er ist der Sohn des Anton und Maria Seefridt. Er heiratet am 07.05.1754 die M. Johanna Danemann von Amerbachkreut, Tochter des Augustin und der Walburga Danemann. Der Übergabsbrief bzw. Kaufbrief fehlt leider. Er war Maurermeister und kommt in den Gemeinderechnungen oft vor.

Lt. Übergabsbrief vom 10.03.1795 übergibt die verwitwete Gattin Johanna des Dionys Seefridt. Maurermeisterin, ihrem ehelichen Sohn Joseph Seefridt, lediger Maurer, ihre halbe Söldenbehausung und Stadl zwischen Anton Seefridt, Deckern, und Joseph Schneidt, mit Fahrniß und Vieh und halbem Maurerhandwerkszeug (die andere Hälfte gehört dem Bruder Andreas Seefridt in Hainsfarth) um 800 fl. Als Heiratsgut darf er von dieser Summe 50 fl. abziehen.

Joseph Seefridt, Söldner und Maurermeister, heiratet lt. Ehevertrag vom 10.03.1796 die Margareta, Tochter des Söldners Andreas Schneidt und Maria Barbara. Heiratsgut bringt sie 1 Bett, 1 Ehrenkleidt, 1 Schrein und 300 fl. Bargeld. Die Ehe wurde am 05.04.1796 geschlossen.

Doch schon im Jahre 1804 verkaufte Joseph Seefridt und seine Frau Margareta lt. Brief vom 04.07.1804 dem Franz Seefridt, ledigem Söldnerssohn ihre halbe Söldenhehausung nebst Stadl und Wurzgärtl und ½ Hofraithung zwischen Anton Seefridt und Josef Schneidt um 1167 fl. Dazu verkaufen sie noch 2 Beet Acker, ½ Morgen Acker, ½ Tgw. Wiesen Hundegert, nochmals ½ Tgw. Wiesen und 4 Krautgärten mit zusammen 17 ½ Beeten. Die Grundstücke kosten 168 fl.! Ganze Übergabssumme 1335 fl.

Franz Seefridt schildert in der Fassion von 1809 seine Halbsölde Nr. 4!! Ein gemauertes Wohnhaus, Stadl, kleinen Krautgarten, halbes Gemeinderecht, halben Nutzanteil an den Gemeindegründen, Weiderecht für 4 Stück Vieh. Den Besitz erkauf 1804 um 1335 fl. Genannt „das halbe Wohnhaus beim Maurer“. Gerichtsbar zum Landgericht Graisbach, Rentamt Graisbach. Dorthin zinsbar von der Witwe Theresia Maier hat er anno 1806 die Stadelwiese erkauft Nr. 2303 zu 151 Dez. um 400 dl. Besitz: 14,56 Tagwerk. Er wird auch der Budelfranz genannt, weil er von Nr. 41 Budlweber stammt.

Franz Seefridt ist der Sohn des Johann und Eva Seefridt. Er ist geboren am 05.10.1771 und am 08.04.1834 gestorben. Er heiratete am 15.01.1805 die M. Anna Wager von Megesheim. Deren Eltern: Jakob Wager und Ursula Löffladt. Sie starb als puerpera (Wöchnerin) am 15.11.1805 mit 24 Jahren.

Dann heiratete Franz Seefridt am 07.01.1806 die Marianna Seefridt geb. 11.08.1776, Tochter des Andreas und der Eva Seefridt. Es gingen 9 Kinder aus der Ehe hervor. Sie starb am 02.07.1817.

Lt. Übergabsbrief vom 09.10.1835 übergeben die Franz Seefritschen Budelfranzsöldners Relikten (Hinterbliebenen) ihrem Bruder Josef Seefridt die Halbsölde Nr. 4 um 2420 fl. Die Geschwister hatten nach dem Tode der Eltern gemeinsam das Anwesen bewirtschaftet. Von den 2 Kindern erhält Johann und Marianna je 700 fl. und Josef als Elterngut 802 fl.

Lt. Brief vom 30.06.1847 verkauft Joseph Seefridt Nr. seine Halbsölde mit Wohnhaus, Scheuer und Grundstücken an den ledigen Söldnerssohn Matthias Schneidt um 2150 fl. Besitz: 10,90 Tgw. Nathan Emanuel von Steinhardt hatte 1500 fl. Hypothek auf dem Anwesen.

Er (Josef Seefridt) heiratete dann am 03.07.1838 auf Nr. 63 die Kreszenz Fackhler. Siehe Nr. 63! Er ist am 09.02.1810 auf Nr. 4 geboren. Er ist anno 1856 mit seinen Kindern nach Wemding übersiedelt.

Matthias Schneidt, der neue Besitzer von Nr. 4, ist geboren am 27.01.1817 auf Nr. 75 beim Munni und am 03.08.1855 bereits gestorben. Er schloss die Ehe am 26.10.1847 mit Walburga Fackhler, die am 07.11.1823 auf Nr. 73 geboren wurde.

Lt. Ehevertrag vom 27.10.1855 schließen Ignaz Fackhler, ledig, und die Witwe Walburga Schneidt Nr. 4 den Ehevertrag. Die Brautleute besitzen in gemeinschaftlichem Eigentum die Sölde Nr. 4. Sie haben die Halbsölde in dem gestern abgeschlossenen Erbvergleich zur Matthes Schneidtschen Verlassenschaft kaufsweise erworben und zur Tilgung ihr Vermögen mit je 500 fl. ausgeworfen. Diese 500 fl. sind ihr Heiratsgut. Trauung: 20.11.1855. Lt. Brief vom 26.10.1855 haben Ignaz Fackler und sein Eheweib den Besitz zu 10,90 Tgw. um 2339 fl. 39 xr. übernommen.

Vorstehenden Besitz kauften lt. Not. Urkunde vom 20.11.1871 die jüdischen Handelsleute Michelbacher Abraham und Gutmann Löb um 2688 fl. (9,79 Tgw.).

Dann kauften den Besitz lt. Not. Urkunde vom 24.11.1871 Katharina Seefridt, Gemeindedienersfrau, um 1450 fl. Es waren aber jetzt nur noch 1,53 Tgw. Grund dabei.

Dann kaufte den Besitz lt. Not. Urkunde vom 30.08.1880 Eugen Kienberger von Munningen um 6172 Mark. Es waren jetzt 2,59 Tgw.

Eugen Kienberger, geb. 14.04.1853 in Munningen, heiratete am 15.02.1881 die Marianna Braun von Nr. 28, geb. 05.09.1851.

Im Jahre 1882 ging der Besitz nach dem Tode des Mannes auf dessen Eheweib M. Anna Kienberger über. Anschlag 2710 Mark.

Lt. Not. Urkunde vom 22.01.1886 erwarb den Besitz Joseph Seefridt, ledig, um 7200 Mark. Besitz 2,73 Tgw.! Er stammte von Nr. 68 und war Schreiner.

Nachzutragen wäre hier: 1852 kamen zum Besitz 1,47 Tgw. Gemeindeteile. Bodenzins von 1852: 1 fl. 24 xr. 2 ¾ hl.

Josef Seefried kaufte lt. Not. Urkunde vom 10.11.1886 die Pln. 649 beim steinernen Feld Wiese zu 105 Dez. um 771,43 Mark. Besitz um 1890: 9,17 Tgw.!

Josef Seefried hat lt. Not. Urkunde vom 24.02.1896 diesen Besitz mit Nr. 60 vertauscht im Anschlag von 1000 Mark gegen den Besitz Nr. 60 zu 4000 Mark.

Der Besitz ging dann mit nur noch 1,57 Tgw. auf Isidor Steiner, Abraham Gutmann, Nathan Obermayer über.

Vorstehenden Besitz erwarb lt. Not. Urkunde vom 01.04.1897 um 2100 Mark Michel Johann und seine Frau Lidwina geborene Feil.

Nun begann das übliche Manöver. Die Güter wurden versteigert. Den Rest von 7,65 Tgw. ersteigerte mit der Halbsölde um 5000 Mark lt. Not. Urkunde vom 01.04.1897 Johann Michel und Lidwina Feil, seine Gattin.

Johann Michel, geb. 15.06.1856 auf Nr. 54, gestorben am 07.11.1927, heiratete am 01.06.1897 die Lidwina Feil von Nr. 86, geb. 17.06.1875 und gestorben am 07.04.1904.

Nach dem Tode seiner 1. Frau schloss Johann Michel die 2. Ehe mit Theresia Braun von Nr. 51. Sie ist geboren am 14.07.1864. Trauung war am 30.10.1905. Er war Bäcker!

Lt. Not. Urkunde vom 03.11.1927 erwarb der Sohn Johann Michel mit seiner Braut Kreszenz den Besitz mit Besitz in Amerbach, Schwörsheim um 13000 Mark.

Es waren nunmehr 13,13 Tgw. Dabei dürften wohl auch die 3,22 Tgw. Grundstücke von Nr. 4 eingeschlossen gewesen sein. Denn heute besitzt Johann Michel den Besitz Nr. 3 und den ehemaligen Besitz von Nr. 4.

Beides ist vereinigt worden. Gütergemeinschaft lt. Not. Urkunde vom 29.03.1928. Grundbesitz: 13,13 Tgw.

E-Mail
Anruf
Karte
LinkedIn