Ahnen- und Familienforschung Vog(e)lgsang
als 1764 einfach das "e" verschwand

Laub - Hausnummer 9 - Bierkeller 

Contrakt zwischen dem Tafernbräu Ulrich Braun und dem Maurermeister Leonhardt Leibenzeder von Decking wegn Kellerbau.

Vertrag ad 286 fl. Und 11 fl. Leykauf. Vom 19. Juni 1802.

1. Vorstehender Maurermeister L. Leibenzeder baut vom 28. Juni bis heurigen Michaelis einen Keller in den hiesigen Leimgruben (ungefähr ¼ Std. von Laub entfernt) zu graben, zu wölben, sowie auch die notwendigen Dohl herzustellen. Der Keller muß 75 Schuh lang, 16 Schuh breit in Liecht erhalten. Der Maurermeister muß auch den Keller auf eigene Wag und Gfahr mit Erde überschütten. Garantie 1 Jahr!

Ulrich Braun verspricht für alle Arbeit 286 fl., dann 11 fl. auf die Hand und 2 fl. 42 xr. dessen Sohn zu bezahlen, sowie auch jedem Gesellen täglich 1 Maaß Bier und für 1 xr. Brodt, jede Woche einmal Kraut und Fleisch zu geben und alle Baumaterialien zu stellen.

Zeugen: Georg Baumgartner, Matthias Eppele.

Lt. U.: Leibenzeder.

Ulrich Braun.

Der Ersteller der Ortschronik von Laub, ein Herr Pfarrer Haas, bemerkte zudem:

In meiner Kindheit (der Kindheit von Pfarrer Braun, die Red.) stand dieser Keller noch. Davon bekamen die umliegenden Aecker den Namen Kelleraecker und das Gmeindeholz dort den Namen Kellerholz. Dieser Keller war im Sommer ein beliebter Ausflugort der jungen Leute. Man schenkte dort Bier aus, das dank der Tiefe des Kellers sehr frisch war. Solche Keller hatten früher die Brauereien überall. Sie ersetzten das Eis. Heute sind sie fast alle verschwunden. Dieser Keller wurde abgebrochen. Heute deckt lehmiger Ackerboden den Keller. Damit ist ein Stück früherer Romantik verschwunden.

Durch Zufall und aufgrund dieser alten Aufzeichnungen wurde der Keller wieder gefunden und 1994 vollständig restauriert. Heute feiern die Lauber hier wieder ihre Feste.

Bierkeller in Laub

Bierkeller in Laub

 

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