Laub - Hausnummer 40
Hausname: Krautwagner, Krauwanger, 1850: Krauti, 1820: Kraut-Käthl, 1801 und 1760: das Fritzenhäusl.
In der Hauptgüterconscription von 1752 wird die Sölde beschrieben:
Besitzer: Urban Reicharzer, hat 37 Peet Acker, 13 Peet Krautgarten, 1 Tagwerk zweimädige Wiesen, 1 ½ Tgw. einmädige Wiesen, gibt zur Sebastianipfleg nach Oettingen 1 Malter Korn, zum Castenamt Wolferstatt 1 fl. 30 xr, Steuer zahlt er 1 fl. 16 xr.!
Lt. Hofanlagebuch von 1760 besitzt er eine Sölde, Hoffuß 1/16, Fourageanlage 26 ¼ xr., Herdstättgeld 25 xr., Jagdscharwerck 3 ¾ xr.
Die Sölde gehört zum Castenamt Wemding und hat Erbrecht.
Im Jahre 1760 ist Besitzer: Joseph Götz, später Catharina Götz.
Besitzer:
Der älteste Besitzer, der bekannt ist, ist Martin Renner und seine Ehefrau Apollonia geb. Mayr. Die beiden heirateten am 13.02.1680. Martin Renner stammt von Schwörsheim. Eltern: Georg und Barbara. Die Eltern der Apollonia heissen Benedict und Barbara Mayr.
Lt. Übergabsbrief vom 29.07.1718 übergibt Apollonia Renner, Witib des Martin Renner, Söldners zu Laub, ihre durch Kauf an sich gebrachte Söldenbehausung mit Stadl, Gärtl, neben Leonhardt Wager und Martin Schneidt gelegen, ihrem Sohne Michael Renner um 400 fl., die er als Heiratsgut behalten darf. Seine beiden Schwestern Magdalena, verh. Mit Chrysostomus Schneidt, Barbara, verh. mit Hans Caspar, und der Sohn Benedikt, der schon 9 Jahr in der Fremde ist und ein Schneider, soll bei seiner Heimkehr ebenfalls 400 fl. erhalten.
Michael Renner heiratete am 06.02.1719 die Maria Fackhler, Tochter des Matthias Fackhler und Anna, coloni hic (Bauer hier).
Michael Renner war zu seinen Lebzeiten lt. Brief vom 16.12.1740 in solche Schuldenlast geraten, dass sie das Vermögen weit überstiegen. Daher wurde vom Gericht aus die Söldenbehausung verkauft. Dieselbe wurde von Urban Reicharzer, noch ledig, doch vogtbar, am 16.12.1740 um 510 fl. erkauft und ihm zugeschrieben.
Lt. Ehevertrag vom 12.01.1741 schloss Urban Reicharzer mit Felizitas Schneidt, Tochter des Söldners Georg Schneidt und Apollonia, die Ehe. Die Braut bringt ihm als Heiratsgut 1 ½ Morgen Acker, 1 ½ Viertl Tgw. Wismath und 5 Beet Krautgarten zum Anschlag von 350 fl. und eine standesgemässe Aussteuer. Die Trauung war am 24.01.1741.
Lt. Heiratsbrief vom 12.12.1744 heiratet Urban Reicharzer, Witiber, Söldner und Weber, die Walburga Gall(in) von Amerbach. Die Trauung fand am 14.07.1744 statt. Die Braut bringt 200 fl. Heiratsgut und eine Ausfertigung und eine Kuh.
Nun führt uns ein Tauschbrief weiter. Lt. Söldentauschbrief vom 20.01.1756 pro 500 fl. vertauscht Joseph Göz, lediger Söldner zu Laub, seine am 15.05.1753 durch Übergab an sich gebrachte Söldenbehausung mit Stadl und Grasgärtl dem Söldner Joseph Löffladt und dessen Frau Walburga. – Dagegen erhält er von Joseph Löffladt seine am 13.02.1754 durch Heirat an sich gebrachten eigenes Söldenhaus, Stadl und Gärtl. Er muss noch dem Joseph Löffladt 200 fl. draufzahlen.
Nun lässt sich nicht sagen, wann der Joseph Löffladt auf Nr. 45 war und wie er durch Heirat die Sölde erworben hat, weil die Briefprotokolle von 1750 – 1755 fehlen. Aber er kann nur sehr kurz die Sölde Nr. 45 besessen haben.
Joseph Göz schliesst am gleichen Tage am 20.01.1756 den Ehevertrag mit Maria Anna Plümb, Tochter des Maurers Sebastian Plümb. Sie bringt 180 fl. Heiratsgut. Die Trauung fand am 11.02.1756 statt. Im Jahre 1792 war auf dem Anwesen Joseph Götzens Witib, Marianne. Joseph Göz ist der Sohn des Leonhardt und der Catharina Göz.
Die Mutter Marianne Göz übergab den Besitz lt. Brief vom 13.03.1795 ihrer Tochter Catharina Göz um 1.000 fl.
Josef Seb. Lippert Commissarius des Pflegegerichtes Wemding bestätigt am 13.03.1795, dass die ledige Catharina Götzin von Laub nach Absterben der Mutter Marianne Götzin das vorhandene Söldenhaus samt Stadel und Gärtl zwischen Johann Hertle und der Rorach geerbt habe. Dabei sind ½ Morgen Acker, 7 ½ Peet Acker in der Höll, ¾ Peet Acker in der Haidt, 2/4 Peet Acker in Laferl, 2 Peet Acker im untern Feldt, 11 Peet Krautgarten, 1 ¼ Tgw. Semwiesen, 2 Milchkühe. Angeschlagen auf 1.000 fl. Besitz um 1820: 6,16 Tgw.! Hausname: Kraut-Käthl.
In der Fassion gibt Catharina Götz im Jahre 1808 ihren Besitz an:
Sölde, ganzes Gemeinderecht, ganzer Nutzenanteil an den unverteilten Gemeindegründen, Weiderecht für 8 Stück Vieh, ein gemauertes Söldenhaus, hölzernen Stadl und Garten.
Lt. Übergabsbrief vom 15.11.1826 übergibt Catharina Götz, ledige Weibsperson, ihrem natürlichen Sohn Johann Baierle die Sölde bei der Krautkäthl Nr. 45 mit Stadl und 1/8 Morgen Baumgarten und Grundstücke 1 ¼ Morgen Acker, 1 ½ Tgw. einmädige Sämwiesen, 11 Beet Krautgarten um 900 fl. Davon darf er 300 fl. als Heiratsgut behalten.
Vorstehender Johann Baierle schliesst am 15.11.1826 den Ehevertrag mit der ledigen Catharina Maier von Amerbach. Sie ist 27 Jahre alt und hat 300 fl. Heiratsgut und eine Ausfertigung zu 40 fl. Er ist geboren am 03.03.1791. Sie im Jahre 1799.
Im Jahre 1855 kommen zum Besitz noch 2,92 Tgw. Gemeindeteile.
1852 wird der Bodenzins fixiert auf: 51 xr. 1 ½ hl.
1853: fixierte Grundabgaben: 1 fl. 11 xr. 1 ½ hl.
Der Besitz Nr. 45 ging an David Löfflath in Polsingen über. Dieser David Löfflath verkaufte lt. Brief vom 19.04.1853 von seinem Gesamtbesitz in Laub die Sölde Nr. 45 an den grossjährigen Johann Georg Voglgsang zu Laub um 1.850 fl. Es ist Söldenbehausung, Stadl, Hof, Gärtl, Baumgarten, 140 Dz. Güter. Das Lafferl Fl.Nr. 2473 erhält Jos. Seefridt.
Der Grundbesitz beträgt sodann 7,61 Tgw.!
Johann Georg Voglgsang kauft nun Güter dazu: 1,73 Tgw. von seinem Vater Josef Voglgsang am 08.11.1855 um 390 fl. Er hat 1876: 18,16 Tgw.!
Johann Georg Voglgsang ist geboren am 01.08.1819 als Sohn des Josef Voglgsang und Josepha Löffladth. Er heiratete das 1. Mal am 13.06.1854 die Margareta Schneid. Sie ist geboren am 02.10.1827 und gestorben am 25.05.1858.
Er heiratete das 2. Mal 1836. Von seinen Kindern wanderte der Sohn Georg 1883 nach Amerika aus.
Den Ehe- und Erbvertrag schloss Johann Georg Voglgsang am 24.05.1854 mit Margareta Schneidt ab. Die Braut brachte ihm 500 fl. Heiratsgut und 40 fl. Ausfertigung. Aus dieser Ehe ging ein Kind Josef hervor, das am 10.05.1858 geboren wurde und am 25.05.1858 mit der Mutter starb.
Den 2. Ehe- und Erbvertrag schloss Johann Georg Voglgsang am 22.06.1858 mit Maria Anna Hertle von Schwörsheim. Sie brachte 600 fl. Heiratsgut und 50 fl. für Ausfertigung. Der Besitz ist taxiert auf 2.100 fl.
Im Jahre 1877 erwarb Johann Georg Voglgsang den Restbesitz von Nr. 48. Dorthin siedelte er nun um und nahm 17,88 Tgw. Grundbesitz mit. Den Restbesitz von Nr. 45 zu 28 Dez. erwarb lt. Not. Urkunde vom 19.03.1877 durch Tausch Gutmann Josef David um 1.542,85 Mark. Von Nr. 48 wurden nach Nr. 45 6,82 Tgw. gezogen.
Diesen neuen Besitz von 7,20 Tgw. erkaufte lt. Not. Urkunde vom 21.03.1877 samt Söldenbehausung um 7.028,57 Mark Josef Michel. Dann wurden von Nr. 43 hieher 2,10 Tgw. gezogen. Dann übernahm Sebastian Michel lt. Urkunde vom 24.10.1879 den Besitz zu 9,30 Tgw. um 5.143 Mark, der Besitz erhöhte sich auf 10,37 Tgw. durch Zukauf (1892).
Dazu war Fl.Nr. 887 im Mahd 1,09 Tgw. um 429 erworben worden und Fl.Nr. 2281 der obere Gehre um 718 Mark.
Sebastian Michel, geb. am 17.01.1849 auf Nr. 43 war also der neue Besitzer. Lt. Not. Urkunde von 15.01.1895 erhielt dann den Besitz Johann Michel. Spezereihändler in München im Anschlag von 4.000 Mark. Sodann kaufte ihn Josef Michel lt. Not. Urkunde vom 14.01.1895 um 4.500 Mark.
Dieser verkaufte den Besitz lt. Not. Urkunde vom 17.09.1895 an Max Waizmann und dessen Frau Cresenz Hertle von Deiningen. Er war Wagner. Er ist geboren am 19.06.1864 in Deiningen und gestorben am 30.01.1907 in Laub. Sie ist geboren am 10.02.1867 in Schwörsheim und gestorben am 24.02.1924. Die Trauung fand am 12.11.1895 statt. Lt. Not. Urkunde vom 17.09.1895 zahlte Waizmann 5.200 Mark. Nach dem Tode des Mannes erhielt die Frau den Besitz lt. Not. Urkunde vom 02.01.1908 zum Alleinbesitz um 9.752 Mark.
Im Jahre 1908 war der Besitz 12,26 Tagwerk.
Die Witwe Creszenz Hertle bzw. Waizmann schloss am 27.01.1908 die Ehe mit Joseph Gram von Schwörsheim. Er ist geboren am 01.02.1877 in Schwörsheim und am 13.03.1924 gestorben.
Die beiden schlossen allgemeine Gütergemeinschaft am 02.01.1908. Die Erbfolge erhielt die Tochter Josepha Gram lt. Not. Urkunde vom 17.04.1924. Sie heiratete den Anton Hertle von Nr. 32. Beide haben Gütergemeinschaft vereinbart am 10.04.1930.
Besitz: 13,15 Tagwerk.