Ahnen- und Familienforschung Vog(e)lgsang
als 1764 einfach das "e" verschwand

Laub - Hausnummer 68 

Hausname: Unterer Müller, molitor inferior

Ein Auszug aus dem Churfürstlichen Saalbuch des Pflegegerichtes Wemding de anno 1576 bzw. 1700 berichtet über die unterer Mühle:

Hannß Seefridt (jetzt Anton Seefridt) Unter Müller: ain Müll, dabei ain Stadl, zwey Gärttl, ains vorne, das andere hinder der Mühlbehausung, beede bebey einem halben Tagwerch, alles neben der Rorach ligent.

Gegen Amerbach erstes Veldt
2 Morgen Ackher
im andern Veldt drey viertl Acker:
¾ Morgen Ackher
drit Veldt gegen den Sandtgärten
½ Morgen Ackher
Summa aller 3 Veldter
3 ¼ Morgan Ackher
Summa Wißmadter
2 Tagwerk

Davon gibt Veit Müller gilt an Gelt zwen Pfennig, zwo Hennen, an Roggen 2 Malter und 2 Viertl Nördlinger Maaß.
Nach Rebdorf: drithalb Pfundt weisser Münz.
Dem Gmainhirten jährlich 12 Mezen Haber, 5 Mezen Korn, 8 Mezen Gersten und 3 Mezen Dinckhel (Wemdinger Maaß).

In der Hauptgüterconscription von 1752 wird die Mühle beschrieben: Simon Seefridt, Untermüller, besitzt eine Mühle, zum Castenamt Wemding), mit Erbrecht, Hoffuß 1/8, fourage 52 xr. 2 hl.

Er besitzt auch ¼ Höfl zubauweise in 9 Morgen Acker, ½ Tgw. zweimädige Wiesen und 1 ¼ Tgw. einmädige Wiesen, Castenamt Wemding, mit Erbrecht, Hoffuß ¼, fourage 1 fl. 45 xr.
Eigene Güter: 27 Peet Acker, 15 Peet Krautgarten, 1 Tgw. zweimädige un 1 Tgw. einmädige Wiesen, Steuer daraus: 2 fl. 22 xr. 2 hl.

Im Hofanlagebuch von 1760 steht: Franz Seefridt, jetzt Anton, Under Miller, besitzt eine Mühle, zum Castenamt Wemding, mit Erbrecht, Hoffuß 1/8, fourage 52 xr. 2 hl., Herdstättgeld 25 xr., Jagdscharwerch 7 ½ xr. (das ¼ Höfl ist hier nicht angegeben.!)

 Besitzer der Mühle:

Die Mühle ist sehr alt. Sie wird bereits im 14. Jahrhundert genannt. Im Ortsverzeichnis von 1467 und in der Ehehaftsordnung von 1508 kommt sie vor. Genauer aber sind wir erst von 1665 ab unterrichtet. Lt. Pfarrmatrikel schloss am 20.10.1665 die Ehe Johann Seefridt, Sohn des Georg und der Anna Sybilla Seefridt, mit Margaretha Reicharzer, Tochter des Leonhardt und der Elisabeth Reicharzer. Keine Kinder!

Nach dem Tode der ersten Frau heiratete der Witiber Johann Seefridt am 07.08.1668 die Walburga Schneidt. Aus dieser Ehe gingen 8 Kinder hervor, von denen 6 heirateten. Es waren:

  1. Matthias, geb. 27.11.1669, heiratete auf der Oberen Mühle am 27.01.1693 die Maria Engelhardt von Megesheim, Wirtstochter.
  2. Kaspar, geb. 15.08.1673, heiratete anno 1700 die Barbara Braun, am 20.04.1700.
  3. Georg, geb. 19.04.1676, heiratete ann 1706 die Katharina Psaler von Eneckering, prope Grodingen.
  4. Johann Georg, geb. 14.02.1681, heiratete am 13.11.1708 die Witwe Anna Margareta Gram. Er war Bäcker.
  5. Anna Maria, geb. 31.03.1685, heiratete am 7.05.1707 den Johann Michael Heiß auf Nr. 62
  6. Joseph, geb. 29.02.1688 heiratete ann 1714 die Maria Caecilia Schneidt.

Johann Seefridt, Untermüller, muss eine 3. Ehe eingegangen haben, denn lt. Brief vom 30.10.1702 heisst es, dass er den Töchtern seines dermaligen Eheweibes Katharina aus 1. Ehe mit Hans Stimpfle namens Anna und Maria, welche sich bei ihm aufhalten und das Hauswesen dergestalten fleißig und treulich helfen führen, dass er weder Ehehalten noch Dienstmagd benötige, da sie keinen Lohn erhielten, für ihre erwiesene Treue und Mühe nach seinem Tode als Legat jeder 50 fl. vermacht habe.

Zeuge: H. Leonhardt Schneidt, Preu, Michael Leffeladt, Paur, Hans Knezele, Mathes Reicharzer, Paur, Andreas Reicharzer, Weber.

Hier wird also eine Katharina als Frau des Johann Seefridt angeführt, die zuvor das Weib des Hans Stimpfle, Baders, gewesen ist. Aber aus dieser Späthehe durften keine Kinder mehr erzeugt worden sein! Johann Seefridt war auch der Besitzer der Oberen Mühle.

Lt. Kauf- und übergabsbrief vom 03.09.1711 bekennt Hanns Seefridt, Müller und Witiber zu Laub, dass er bereits an Catharinae 1692 (25.11.1692) die zugleich inne gehabte Obere Mühl mit allen Ein- und Zugehör, als Haus, Stadl, zwey Hausgärttl neben 1 Tgw. Wiesen gleich bei obiger Mühl gelegen, so zum Pfleggericht und Castenamt Wemding lehenbar ist, seinem lieben Sohne Mathiasen Seefridt und Maria, seiner Ehewürtin, käuflich übergeben habe um 1.000 fl. rheinisch Münz. Von der Summe verblieben ihm 400 fl. als Heiratsgut. Am 03.09.1711 bestätigt der Vater den Empfang der restlichen 600 fl. von seinem Sohne Mathiasen.

Lt. übergabsbrief vom 04.09.1711 übergab Johann Seefridt auch seine untere Mühle seinem Sohne Joseph Seefridt. Johann Seefridt, Miller und Witiber, bekennt, dass er seine undere Mihl mit aller Ein- und Zugehör, als ain Haus, Stadl, 2 Gärtl, eines vornen, das andere hinder der Mihl, ½ Tgw. groß, neben der Rorach liegent, darein in alle 3 Veldter 3 ¼ Morgen Ackhers und zwey Tagwerch Wiesen zu pauen, seinem geliebten Sohn Joseph Seefridt, noch ledig, doch vogtbar, mit Dareingebung ein Wagen, ein Pflueg, Eggen, samt der Zuegehör, käuflich übergeben habe um 1.500 fl. rheinisch Münz. Hievon verbleiben ihm anstatt des versprochenen Heiratsgutes 400 fl. Dann soll er bei seinem Aufzug nach vollzogenen Wanderjahren 300 fl. bar erlegen. Der Vater will bei ihm bis zum Tode verbleiben. Dafür erhält der Sohn für Wohnung und Verköstigung 300 fl. Wenn er aber nicht auskommt, muss der Sohn dem Vater die 300 fl. bezahlen. Die übrigen 500 fl. muss der Sohn 1 Jahr nach seinem Antritt zurückzahlen und zwar in Jahresraten von 60 fl. Ausbedungen wird weiterhin, dass der Vater zeitlebens unentgeltlich geduldet wird, dass ihm alle schuldigen kindliche Liebe und Ehrfurcht und Treue erwiesen wird. Man muss für den Vater kochen, waschen, bachen, dann anstatt der Kost muss dem Vater verabreicht werden die notdürftige Milch, Kraut, jährlich 60 Pfund Schmalz, zwei Schweinlein zu je ½ Ztr. abmästen. Dafür verspricht der Vater seinem Sohne 2 Kühe, 1 ½ Tgw. zweimädige Wiese, die Klosterwiese genannt, 4 Beet Krautgarten nutznießlich zu überlassen. Dagegen muss der Sohn diese Güter und die Kühe nach dem Tode des Vaters wieder zurückgeben und wenn die Kühe nicht mehr da sind, statt derselben 28 fl. bezahlen. Zum Schluß dieses aufschlussreichen Briefes werden noch die Kinder angeführt:

  1. Georg Seefridt ist Müller zu Ankhering, Pflegegericht Küpfenburg
  2. Matthias ist Obermüller zu Laub,
  3. Caspar ist Müller zu Wittelsheim,
  4. Anna Maria ist die Frau des Hans Michael Heiß,
  5. Joseph ist noch ledig und der spätere Müller auf der untern Mühle.
  6. Hans Georg ist Bäcker zu Laub.

Caspar erhielt 565 fl. Heiratsgut, Hans Georg und Anna Maria ja 500 fl. Lt. Heiratsbrief vom 26.04.1714 schliesst Joseph Seefridt den Ehe- und Erbvertrag mit Caecilia Schneidt, Tochter des Bauern Niklas Schneidt und Maria ufm Mayerhof. Sie verspricht ihm 400 fl. Heiratsgut und 2 äckerl un ½ Tgw. einmädige Wiesen. Die Trauung fand am 17.04.1714 statt. Er ist geboren am 29.02.1688 und sie am 23.11.1692, gest. 06.05.1720.

Nach dem Tode der ersten Frau M. Caecilia vermachte der Witiber Joseph Seefridt seinen 3 ehelichen Kindern Franz Xaver 4 Jahre, Rosina 2 Jahre und Gabriel 18 Wochen alt als mütterliches Erbgut ja 200 fl. Mit 20 Jahren zu zahlen. Ausserdem erhalten die Söhne je 25 fl. zur Erlernung eines Handwerks, die Mädchen eine Ausfertigung.

Lt. Brief vom 24.09.1720 schliesst der Witiber Joseph Seefridt die Ehe mit Maria Barbara Rauch, der Tochter des Andreas Rauch, Söldners, und Anna Maria. Die Trauung war am 15.10.1720. Die Braut ist geboren am 11.12.1696. Die Braut bringt 600 fl. Heiratsgut, 1 Kuh und Ausfertigung.

Aus der 1. Ehe gingen 3 Kinder hervor:

  1. Franz Xaver, geb. 12.12.1715
  2. Maria Rosina, geb. 09.03.1718, verh. mit Gabriel Schneidter am 07.02.1741 auf Haus Nr. 14
  3. Gabriel, geb. 27.03.1720

Bei allen war der obere Wirt, Franz Xaver Schneidt Pate!

Aus der 2. Ehe stammen 4 Kinder:

  1. Dominikus, geb. 03.08.1722
  2. Susanna, geb. 24.11.1724
  3. Andreas, geb. 30.11.1726
  4. Franz, geb. 27.03.1728

Nach dem Tode des Untermüllers Joseph Seefridt hat seine Frau Barbara unter Beistandsleistung ihres Vaters Andreas Rauch sich mit den Kindern aus 1. und 2. Ehe lt. Brief vom 23.02.1729 verglichen. Es sind insgesamt 5 Kinder:

  1. Rosina 11
  2. Gabriel 9
  3. Susanna 4
  4. Andreas 2
  5. Franz ¾ Jahre alt

Der Witib bleibt die Mühle. Sie muss aber den ersten 2 Kindern mit Einschluß der anno 1720 ausgemachten 600 fl. zusammen 850 fl. hinauszahlen, ferner dem Gabriel zur Erlernung eines Handwerks 25 fl., der Rosina 10 fl. für eine Kuh, die eigenen 3 Kinder bekommen je 125 fl., die Söhne dazu noch 25 fl. zum Handwerklernen und das Madl 1 Kuh und Ausfertigung.

Lt. Heiratsbrief vom 25.05.1731 heiratet die Witib Barbara Seefridt den Simon Seefridt, Sohn des Obermüllers Matthias und Maria Seefridt. Er bringt ihr 600 fl. Heiratsgut. Die Trauung fand am 11.06.1731 statt. Er ist geboren am 12.09.1702.

Aus dieser Ehe entsprossten 7 Kinder, von denen die letzten 4 bald wieder starben. Die anderen, ersten 4, seien genannt:

  1. Anna Maria, geb. 12.04.1732
  2. Johanna, geb. 24.06.1733
  3. Lorenz, geb. 07.08.1735
  4. Margarita, geb. 09.07.1736

Lt. übergabsbrief vom 18.05.1758 übergibt die verwitwete Untermüllerin nach dem Tode ihres Mannes Simon ihrem eheleiblichen Sohne Franz Seefridt, ledig, vogtbar, ihr untere Mühle mit allem Zubehör, Haus, Stadel, 2 Gärtlein, darin 3 ¼ Morgen Acker zu bauen, und 2 Tgw. Wiesen, mit Dareingab von 2 Pferd, Schäff und Geschirr, Wagen, Karren, Pflueg und Eggen, 1 Kuh, 1 Rauppen, 1 Schweinmutter, um 1.800 fl. als Heirats- und Ergbut behalten.

Ihrer Tochter Anna Maria Seefridt, noch ledig, aber vogtbar, übergibt die Untermüllerin lt. Brief vom gleichen Tage ihre am 19.01.1740 an sich gebrachtes halbes Höfl, so in 7 ½ Morgen Acker und ½ Tgw. zweimädige und ¾ Tgw. einmädige Wiesen besteht, um 400 fl. Diese 400 fl. darf die Tochter als Heiratsgut behalten. Ferner erhält die Tochter Anna Maria noch bei Standesveränderung 1 Pferd, 1 Kuh, 1 Rauppen.

Dieses ¼ Höfl wurde zwangsversteigert vom Pflegegericht aus. Wegen zu grosser Schuldenlast. Es gehörte der Witib Anna Maria Schneidt, Söldnerin. Da das Erbe der Kinder in Gefahr geriet wegen der Schuldenlast, entschloss sich das Gericht zur Versteigerung. Simon Seefridt steigerte es um 542 fl. ein!

Lt. Heiratsbrief vom 29.01.1765 schliesst Franz Seefridt, Müller, ledig, vogtbar, den Ehe- und Erbvertrag mit Anna Maria, der Tochter des Johann Georg Mayer, Pauren, uffm Rottenberger Hof und Anna Maria, dessen Eheweib. Sie verspricht 1.000 fl. Heiratsgut, Ausfertigung und 1 Kuh. Er besitzt die am 18.05.1758 an sich gebrachte untere Mühle. Die Erblasserin behält sich vor 2 Kalbeln, 1 Kuh, 2 magere Schweine, 1 Schweinmutter, die kleine Fahrniß. Die Trauung fand am 12.02.1765 statt. Er ist geb. am 27.03.1728. Kinder gab es aus dieser Ehe sieben:

  1. Maria Josepha, geb. 29.02.1768
  2. Franz Xaver, geb. 07.04.1770
  3. Joseph, geb. 13.10.1772
  4. Johann Ev., geb. 27.12.1773
  5. Anton, geb. 08.01.1776
  6. Franz Alois, geb. 15.06.1779
  7. Johann Michael, geb. 24.09.1782

Lt. übergabsbrief vom 26.08.1797 übergeben Franz Seefridt und seine Frau Anna Maria, Untermüller, ihrem ehelichen Sohne Anton Seefridt, ledig, vogtbar, ihre am 18.05.1758 an sich gebrachte untere Mühl samt Stadel, Wagenschupfen, grossen Gärten, alles was zum Mühlwerk gehört, 1 Zugpferd, ein anderthalbjähriges Pferd, 1 Karren, 1 Sattel samt dazu gehörigen Geschirr, 1 Wagen, 1 Ketten, Heugabl, Dunggabl, Dunghacken, Mühl- und Dungkarren, 1 hölzerne Eggen, 1 Pflueg, 2 Kühe, 1 Rauppen, 1 Schweinsmutter, 2 Frischling, 1 Bether, samt Bettstatten, 1 Krautgarten, 1 Krautskufen, 1 Waschzuber, 1 Fleischkübel, 1 große Pfanne, 1 grosses Schiff, 2 Eisenkeil, 2 Rifelblätter, 1 Hauen, 1 Grabschaufel, 1 Vorschaufel, 1 Ofengabl um 5.000 fl.

Die Eltern beanspruchen jährlich als Corpus 11 Mezen Korn, 9 Mezen Kern, 20 Pfd. Schmalz, 1 Schwein mit 60 Pfund. Ferner muss der übernehmer seinem älteren Bruder als Anstandsgeld im voraus geben 100 fl., das beste Pferd, oder 200 fl. nach des Sohnes Wahl. Der Bruder heißt Johann Seefridt.

Lt. Heiratsbrief vom 02.05.1801 schliesst Anton Seefridt den Ehe- und Erbvertrag mit Maria Anna Hörmann, Söldnerstochter, Tochter des Lorenz und Margareta Hörmann. Die Hochzeiterin erhält 1.000 fl. Heiratsgut, ferner von ihrem Vater ¼ Höfl zu Feld vom Schrayhof zubauweise, das der Vater anno 1760 durch Heirat überkommen hat, um 600 fl., dann 5/4 Tgw. einmädige Wiesen zu 225 fl., ½ Tgw. Wiesen zu 100 fl., 4 Peet Krautgarten zu 60 fl., 1 Peet Krautgarten zu 15 fl. Summa Bargeld: 1.000 fl., Feldstücke: 1.000 fl., dazu standesgemässe Ausfertigung, 1 Kuh, 1 Rauppen. Das Heiratsgut lässt sich sehen! Er hat die am 26.08.1797 erworbene Mühle.

Lt. Brief vom 02.05.1801 übergibt die verwitibte Untermüllerin Anna Maria Seefridt ihrem Sohne Anton noch folgende walzende Güter:

1 ½ Morgen Acker zu 400 fl., 1 ½ Morgen Acker in der Schray um 400 fl., ½ Morgen Acker Hardtgarten um 140 fl., ¾ Morgen Acker um 250 fl., ½ Morgen Acker um 125 fl., 1 Beet Acker um 25 fl., 1 ½ Tgw. zweimädige Wiesen um 600 fl. in den Lüssen neben Jakob Rauch, ½ Tgw. zweimädige Wiesen um 200 fl., ½ Tgw. zweimädige Wiesen an der Rorach um 200 fl., 1 ½ Tgw. einmädige Wiesen im Ried 60 fl.

Summa: 2.900 fl. Nun kann er sich neben seiner Braut sehen lassen!

Die Trauung fand am 19.05.1801 statt.

Der Ehe entsprossten 4 Kinder:

  1. Maria Catharina, geb. 22.07.1802
  2. Johann, geb. 09.07.1804
  3. Anna Maria, geb. 10.11.1805, gest. 12.11.1805 und die Mutter mit am 15.11.1805 mit 24 Jahren!

Sie stammt von Haus Nr. 11! Die Kinder starben alle klein.

Nach dem Tode der 1. Frau heiratete Anton Seefridt, Untermüller, die Anna Margareta Braun von Nr. 57. Ihre Eltern: Georg und Margareta Braun, Wirt. Sie ist geb. am 21.04.1779 und am 04.08.1848 gestorben. Die Trauung war am 30.07.1805. Kinder: 5! Aber nur Marianna blieb am Leben. Sie ist am 31.01.1807 geboren.

Lt. Traumatrikel heiratete die Müllerstochter Marianna Seefridt von Nr. 68 den Xaver Hopfenzitz, geb. 24.01.1811, am 12.02.1832. Leider konnte hier keinen übergabsbrief gefunden werden.

Lt. Brief vom 26.01.1848 ersteigerte den ganzen Besitz Nr. 68 mit realer Mühlgerechtigkeit mit 2 Mahlgängen, dann der inzwischen verkauften Pln. 1662 in vorgerichtlicher Versteigerung um das Meistangebot zu 12.500 fl. der Franz Seefridt. Grundbesitz: 30,89 Tgw. Verh.Zahl 390,3, Steuer 6 fl. 30 xr. und 3 hl. Dieser Joseph Seefridt ist geboren am 20.11.1831 auf Nr. 69. Seine Eltern: Franz Joseph Seefridt, Obermüller, und Josepha geb. Lechner vom Hefenhof.

Eigentlich hatte die untere Mühle Franz Seefridt, Obermüller, eingesteigert und er übergab lt. Brief vom 29.01.1857 seinem Sohne Franz Joseph Seefridt die untere Mühle mit Mahlgerechtigkeit, Wohnhaus, Mühle, Nebengebäuden zu 25 Dez., das kleine Wörth, 85 Dez. und Garten zu 6 Dez. und folgende Güter: 25,92 Tgw.! Dazu noch die Gemeindeteile zu 2,92 Tgw. und das lebende und tote Inventar. übergabssumme: 8000 fl. Davon darf er als Heiratsgut 1.500 fl. einbehalten.

Lt. Heiratsvertrag vom 29.01.1857 schliesst Joseph Seefridt die Ehe mit Ottilie Voglgsang, der Tochter des Josef Voglgsang von Nr. 20.

Die Braut bringt 2.400 fl. Heiratsgut und eine Ausfertigung zu 200 fl. Die Trauung fand am 23.02.1857 statt. Er ist geboren am 20.11.1831 und sie am 29.12.1831 auf Nr. 20.

Nun müssen wir noch zurückblenden:

In der Fassion vom Jahre 1808 schildert Anton Seefridt seinen Besitz zur unteren Mühle wie folgt:

Eine ganz wohl gebaute, gemauerte Mühle Nr. 68 mit Stadl, Wagenschupfen und Grasgarten, mit 2 Mahl- und einen Gerbgang, dann Hirsstampf. Gemeindesteuer 45 xr. Erbrechtsweise grundbar zum Landgericht Graisbach, auch zinsbar zur Pfarrei Laub. Unbedingt dienstbar. Blutzehent zur Pfarrei Laub. Großzehent zum Rentamt Graisbach, Kleinzehent zur Pfarrei Laub. Handlohn im Veränderungsfalle 5 %. Er zahlt Kuchendienst zum Rentamt 20 xr. 4 hl., Grundzins 17 xr., fourage 52 xr. 4 hl., Vorspann 9 kr. 3 hl., Jagdscharwerch 7 xr. 4 hl. Er gibt Korn zum Rentamt 1 Scheffel, 3 Mezen 2 Vierling. Er gibt dem Lauber Gemeindehirten 5 Mezen Korn, 3 Mezen Dinkel, 8 Scheffel Gersten, 8 Scheffel 4 Mezen Haber.

Er Anton Seefridt habe alles um 5.000 fl. lt. Brief vom 06.08.1797 von seinem Vater Franz Seefridt erhalten. Dann habe er ¼ Schrayhof zu 15,15 Tgw. von seinem Schweher Lorenz Hörmann durch Heirat erhalten lt. Brief vom 02.05.1801 zum Anschlag von 600 fl. Davon gibt er im Veränderungsfall 5 fl. Handlohn und jährlich zum Rentamt 5 Mezen 1 Vierling 2 Sechz. Korn, und vorher nach Rebdorf, jetzt zum Rentamt, 5 Mezen 1 Sechtl.Korn, 3 Mezen 2 Vierling 2 Sechz. Haber.

Die letzten Gründe von Nr. 8-21 habe er von seiner Mutter Anna Maria Seefridt lt. Brief vom 02.05.1804 um 2.800 fl. übernommen. Gezeichnet Anton Seefridt.

Im Jahre 1852 kamen die 6 Gemeindeteile hinzu: 2,92 Tgw.

Anno 1852 betrug der Bodenzins: 32 fl. 35 xr. 1 ¼ hl.

Fixierte Grundabgabe: 45 fl. 15 xr. 2 ¾ hl.

Grundbesitz um 1830: 54,22 Tgw.!

Lt. Not. Urkunde vom 15.12.1892 übernahm der Sohn Pankraz Seefridt von seinen Eltern Franz Joseph und Ottilie Seefridt den Gesamtbesitz mit den Objekten in Mögesheim und (Schwörsheim und) Wechingen um 29.143,80 Mark. Besitz 33,14 Tgw.!

Pankraz Seefridt, geb. 11.05.1864 auf Nr. 68, gest. am 12.04.1931, schloss die Ehe mit Theresia Xalter, geb. 02.04.1868 auf Nr. 22, am 13.02.1893.

Aus der Ehe entsprossten 14 Kinder:

  1. Paulinus, geb. 22.06.1891, per matr.subs.leg., gefallen 03.06.1916
  2. Pankraz, geb. 12.11.1893, gefallen am 25.08.1914
  3. Paulina, geb. 24.06..1895, verh. mit Joseph Seefried auf Nr. 41
  4. Theresia, geb. 03.11.1896, verh. mit Willibald Trollmann auf Nr. 57
  5. Anna, geb. 23.08.1898, gest. 20.09.1898
  6. Karl, geb. 04.10.1899, gest. 05.10.1899
  7. Blanka, geb. 04.10.1899, gest. 19.11.1899
  8. Eugenie, geb. 22.06.1901, verh. am 12.11.1929 mit Andreas Zollinger in Belzheim
  9. Ferdinand, geb. 02.01.1903, gest. 19.02.1903
  10. Georg, geb. 10.03.1904 mit Walburga Löffladt von Nr. 7
  11. Laurentia, geb. 24.05.1905
  12. Maria, geb. 04.09.1906, gest. 30.01.1907
  13. Anton, geb. 23.02.1911, verh. mit Anna Hertle von Nr. 51
  14. Otto, geb. 22.03.1914, verh. mit Luitgard Neher in 2. Ehe.

Pankraz Seefried schloss mit seiner Frau Theresia Xalter am 17.07.1919 allgemeinde Gütergemeinschaft. Den Besitz zu 33,14 Tgw. übernahm lt. Urkunde vom 16.01.1936 der Sohn Georg Seefried im Werte von 45.000 Goldmark.

Georg Seefried und seine Braut Walburga Löfflad schlossen die allgemeinde Gütergemeinschaft lt. Not. Urkunde vom 16.01.1936.

Besitz: 10,7961 ha.

Vielleicht darf ich noch die 5 Kinder des Franz Joseph Seefried und der Ottilie geb. Voglgsang anführen, die von 13 am Leben blieben:

  1. Marianna, geb. 28.06.1857, verh. auf Nr. 3 mit Jos. Wiederholl
  2. Joseph, geb. 28.09.1858 verh. auf Nr. 60,
  3. Hedwig, geb. 27.02.1862 verh. mit Ant. Reicherzer
  4. Pankraz, geb. 11.05.1864, verh. mit Therese Xalter auf 68.
  5. Maria Rosa, geb. 20.12.1867 verh. in Würzburg

Hier folgt noch der Nachtrag für die 3. Ehe des Johann Seefridt, Untermüller, schloss am 18.07.1690 seine 3. Ehe mit Catharina Stimpflin, vidua des Johann Stimpfle von Mayng (Maihingen). Aus dieser Ehe entsprossen keine Kinder!

 

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