Laub - Hausnummer 79
Hausname: beim Franzen, Rorichbacheggele, Rorbach Eckele, 1801 ufm Hoppinger Häusl. Veitenmichl
In der Hauptgüterconscription vom Jahre 1752 wird die Sölde beschrieben:
Casimir Fackhler besitzt eine Sölde, zum Castenamt Wemding, mit Erbrecht, Hoffuß 1/16, fourage 26 xr. 1 hl., Jagdscharwerch 3 ¾ xr.
Eigene Güter: 45 Peet Acker, 8 Peet Krautgarten, 1 ½ Tgw. zweimädige Wiesen.
Davon Steuer: 1 fl. 45 xr.!
Er hat noch ¼ Lehen mit 1 ½ Morgen Acker, ½ Tgw. zweimädige Wiesen, 1 ¼ Tgw. einmädige Wiesen, davon zahlt er jährlich zum Closter Fremding 15 xr. Grundzins. Es ist ein Kloster Fremdingisches Lehen!
Im Hofanlagebuch von 1760 steht: Casimir Fackhler (jetzt Anton Fackhler) ufm Hoppingerhäusl, besitzt eine Sölde mit Hoffuß 1/16, Erbrecht, zum Castenamt Wemding gehörig, fourage 26 ¼ xr., Herdstättgeld 25 xr. 3 ¾ kr. Jagdscharwerch.
In der Ergänzung besitzt Casimir Fackhler 64 Peet Acker, 8 Peet Krautgarten, 2 ½ Tgw. zweimädige Wiesen, ¼ Lehen zum Closter Fremdingen, genau so wie oben angegeben!
Besitzer der Sölde:
Ein Kaufbrief vom 12.03.1740 besagt, dass Antoni und Franz Seefridt dem Casimir Fackhler, Söldner, ihre durch Erbschaft an sich gebrachte Söldenbehausung samt Gärtl im Rohrbach neben Georg Schneidt und Anton Fackhler gelegen um 515 fl. verkauft haben.
Über diesen Antoni und Franz Seefridt finde ich in den Briefprotokollen nichts. Vermutlich waren ihre Eltern: Johann Seefridt, vulgo Langhar am Rohrbach, und Dorothea geb. Hörmann, die am 22.11.1676 die Ehe schlossen.
Franz Seefridt war dann mit Caecilia geb. Seefridt verheiratet am 30.01.1725 und Anton war verheiratet mit Margareta Henle von Hainsfarth. Es liegt die Annahme sehr nahe, dass Johann Seefridt, vulgo Langhar und dessen Eheweib Dorothea bereits auf der Sölde Nr. 79 ansässig waren. Franz Seefridt ist geboren am 02.10.1682 und Anton am 06.06.1687.
Casimir Fackhler schloss den Ehe- und Erbvertrag lt. Brief vom 12.03.1740 mit Margareta Reicharzer, der Tochter des Andreas Reicharzer, Leineweber, und der Ehefrau Barbara. Sie bringt ihm 250 fl. Heiratsgut und eine Kuh, 1 Rauppe, ein gerichtetes Bett und gewöhnlichen Hausrat. Die Trauung war am 23.03.1740.
Nach dem Tode der 1. Frau Margaretha vermachte der Witiber Casimir Fackhler seinen Kindern auf 1. Ehe das mütterliche Erbe und zwar:
- der Tochter Agatha, 15
- Maria Anna, 13
- dem Sohn Joseph, 11
- der Tochter Katharina, 7
- und dem Antoni 2 Jahr alt
je 100 fl. Die Söhne erhalten bei der Heirat 20 fl., die Mädchen 40 fl. für Ausfertigung.
Vorstehender Witiber Casimir Fackhler schliesst am 02.09.1756, dem gleichen Tage, den Ehevertrag mit Margaretha, der Tochter des Zimmermannes Andreas Rappold von Megesheim und seiner Frau Anna. Die Trauung fand am 13.09.1756 statt. Heiratsgut bringt sie ihm 100 fl. und ein gerichtetes Bett.
Lt. Übergabsbrief vom 18.04.1787 übergeben Casimir Fackhler und sein Eheweib Margaretha ihre Sölde zwischen Franz Schneidt und Walburga Fackhlerin, Witib, die sie am 12.03.1740 erkauft haben, ihrem lieben Sohne Anton Fackhler, ledig, vogtbar, um 2.000 fl. Von dieser Summe darf er sich aber 500 fl. einbehalten als Heiratsgut. Er übergibt seinem Sohne Anton zugleich damit ein Feldlehen, das aber zu eigenen Stücken gemacht wurde. 1 Tgw. zweimädige Wiese im Burgklee, ½ Tgw. Wiese zweimädig, 1 Tgw. zweimädige Kreuzwiese, ¾ Tgw. einmädige Wiesen, Maurergärtle, anderthalb viertl in der Roßweidt, 1 ½ Morgan Acker bei der Dreingabe: 2 Melchkühe, 1 Kalbl, 1 Schwein und Wagen, Eggen, Pflug, Inventar. Aber der Übergeber will noch 1 Kuh und 1 Schwein halten.
Den Heiratsbrief schliesst Anton Fackhler lt. Ehevertrag vom 30.10.1788 mit Marianna Reicharzer, Tochter des Johann Reicharzer und Euphemia. Die Braut bringt ihm 500 fl. bar und eine Ausfertigung. Die Trauung fand am 18.11.1788 statt.
In der Fassion schildert Anton Fackhler seinen Besitz wie folgt:
Sölde beim Mittelsdoni, 1 gemauertes Wohnhaus, hölzernen Stadl, einen kleinen Baumgarten, ganzes Gemeinderecht, Nutzanteil an den unverteilten Gemeindegründen, Weiderecht für 8 St. Vieh. Gerichtsbar zum Rentamt und Landgericht Graisbach. Kleinzehent zur Pfarrei Laub, Blutzehent zum Rentamt. Er hat den Besitz von seinem Vater Casimir um 2000 fl. lt. Brief vom 18.04.1787 übernommen.
Davon hat er verkauft:
1 Tgw. Lindichwiese, 2 Beet Acker im Feldle, 5 Beet Acker in der Haidt, 3 Beet Acker im Schriemer. Diese eigenen Güter hat er um 550 fl. an den Juden Bartes von Steinhardt verkauft. 1 Tgw. Mezenwiese, zweimädig und 1 Morgen Acker hat er an Christoph Fackhler um 1.000 fl. verkauft, dann weitere Güter um 996 fl. Dann habe er wieder 2 Acker vom Moses Seligmann um 300 fl. erkauft. Weiterhin habe er 3/8 Morgen Acker in der Höll, 3 Beet Nesselacker, ½ Tgw. zweimädige Wiese an der Rorach von seiner Schwiger ererbt oder vielmehr in der Teilung erhalten.
Anton Fackhler kam auf Gant. Lt. Versteigerungsprotokoll om 06.04.1818 hat Michael Voglgsang aus der Anton Fackhlerischen Gantmasse die Sölde Nr. 79 mit Gemeinderecht um 920 fl. eingesteigert. Der Käufer muss der Barbara Fackhler lebenslänglich Hörberg im Hause geben. Der Kauf ist genehmigt am 17.08.1822 in Monheim. Grundbesitz um 1822: 8,50 Tgw.!
Michael Voglgsang, geb. 1764, gestorben am 28.09.1846 in Handzell, Pfarrhof, bei seinem Sohne Andreas Voglgsang, der den geistlichen Stand ergriffen hat, heiratete am 25.07.1791 die Salome Rauch. Doch beide waren noch bis zum Jahre 1818 auf der Sölde Nr. 55. Salome war die Tochter des Bernhardt Rauch von Nr. 61. Lt. Heiratsbrief vom 01.07.1791 hatte Salome Rauch von ihrem Vater als Heiratsgut 1.500 fl. mitbekommen, davon 550 fl. bar und 950 fl. in Gütern: 5 ½ Beet Acker im Katzengarten, 4 Peet Acker im steinernen Feld, 6 Peet im Krautgartenfeld, 3 Beet Kälberacker, 3 Beet Schriemer, 2 ½ Beet in der Höll, ½ Tgw. Wiesen an der Rorach, 1 Peet Krautgarten. Dazu bekam sie eine standesgemässe Ausfertigung, 1 Ehehaltenbett, 1 Kuh, 1 Rauppen. Sie übernahm damals lt. Brief vom 01.07.1791 die Sölde Nr. 20 mit Ihrem Bräutigam Michael Voglgsang von dessen Vater Veit Voglgsang. Lt. Brief vom 12.03.1818 übergab Michael Voglgsang seine Sölde zum Veitenmichl Nr. 20 seinem Sohn Josef um 3.200 fl. und dessen Braut Josepha Löffladt von Nr. 48.
Am 06.04.1818 steigerte dann Michael Voglgsang das Anwesen Nr. 79 ein, wie oben bereits berichtet wurde.
Lt. Übergabsbrief vom 17.02.1835 übergibt er dann seine Sölde Nr. 79 seinem Sohne Franz Voglgsang, Schneidergesellen, samt Grundbesitz zu 8,50 Tgw. um 1.800 fl. Sein Bruder Andreas Voglgsang, Pfarrer in Handzell, hat am 13.02.1835 auf jeden Vermögensanspruch verzichtet. Derselbe starb in Ammerfeld als Pfarrer von dort!
Franz Voglgsang schloss den Ehevertrag mit Maria Theresia Reith, Söldnerstochter von Deiningen, am 17.02.1835. Sie bringt ihm 25 fl. Heiratsgut und 75 fl. für eine Ausfertigung. Sein Vermögen ist angeschlagen auf 1.470 fl. Er ist von Beruf Schneider.
Besitz um 1850: 12,70 Tgw., Verh.Zahl 123,2, Steuer: 2 fl. 3 xr. 2 hl. Er hat lt. Brief vom 29.11.1838 die Pln. 1691 im mittleren Rief zu 53 Dez. und Pln. 2072 Weideacker zu 74 Dez. um 150 fl. von Josef Seefried und J. Voglgsang erkauft.
Im Jahre 1852 kamen 2,92 Tgw. Gemeindeteile hinzu.
Bodenzins anno 1852: 1 fl. 59 xr. 1 ½ hl.
Fixierte Grundabgabe: 2 fl. 45 xr. 3 ¼ hl.
Lt. Adjudikationsdekret vom 19.01.1856 erwarb den Besitz mit Anwesen die Witwe Theresia Voglgsang um 2.325 fl.! Ihr wurde der Besitz zugesprochen. Es kam also die Sölde unter den Hammer und wurde öffentlich versteigert.
Lt. Brief vom 12.03.1856 kaufte den Besitz um 2.325 fl.: Georg Fackhler.
Diesen Gesamtbesitz von 13,35 Tgw. erwarb lt. Brief vom 24.09.1859 der Sohn des Georg Fackhler um 3.100 fl.
Lt. Brief vom 29.11.1860 erhielt er von seinem Vater Georg Fackhler auch den mit dem Anwesen auch den Besitz 1/42 zu Huisheim = 3,76 Tgw.!
Besitz: 17,11 Tgw.
Johann Georg Fackhler, geb. 20.01.1835 auf Nr. 12, gestorben am 17.05.1882, heiratete am 22.11.1859 die Barbara Hertle von Schwörsheim, geb. 27.08.1833. Er war der Sohn des Johann Georg Fackhler und der Anna Maria Rauch von Nr. 12.
Lt. Übergabsbrief übergeben Georg Fackhler Nr. 79 und seine Frau Annamaria Fackhler ihrem Sohne Georg Fackhler ihr Söldenanwesen Nr. 79 mit Wohnhaus, Nebengebäuden, Garten und Grundstücken um 3.300 fl. Davon darf er 1.000 fl. als Heiratsgut einbehalten.
Georg Fackler schliesst den Ehe- und Erbvertrag lt. Brief vom 24.09.1859 mit Barbara Herdle, Tochter des Johann Herdle, von Schwörsheim. Sie bringt 1.400 fl. Heiratsgut und eine Ausfertigung zu 90 fl.
Vorstehenden Besitz erwarb nach dem Tode des Mannes die Ehefrau Barbara durch Erbteilung lt. Not. Urkunde vom 26.06.1882 mit den Objekten in Holzkirchen und Schwörsheim um 8.105 Mark. Grundbesitz 21,23 Tgw.
Barbara Fackler behielt sich im Jahre 1894: 3,22 ha vor.
Den Restbesitz mit Söldenhaus und Nebengebäuden erwarb lt. Not. Urkunde vom 22.05.1894 um 5.100 Mark: Joseph Bayerle von Nr. 66. Es sind 4,109 ha dabei!
Nach dem Tode des Joseph Bayerle übernahm den Besitz lt. Not. Urkunde vom 26.09.1895 Viktoria Bayerle um 5.000 Mark. Sie schloss am 17.01.1899 die Ehe mit Franz Sales Fackler, geb. 30.04.1872 auf Nr. 26. Sie ist geboren am 18.12.1873 auf Nr. 66. Beide schlossen die allgemeinde Gütergemeinschaft ab lt. Urkunde vom 02.03.1927. Besitz 18,31 Tgw.!
Franz Fackler, Sohn, übernahm den Besitz zu 6,30 ha mit seiner Braut Walburga Hönle von Haus Nr. 1. Allgemeine Gütergemeinschaft am 26.04.1948